Vorgelagerte Themen
Bevor der eigentliche Ausbau des Gebäudenetzes beginnen kann, sind dem eigentlichen Ausbaustart noch zahlreiche Themen vorgelagert. Eine Gebäudebegutachtung/Klärung ist die Basis für einen minimalinvasiven NE4 Ausbau.
Es empfiehlt sich, eine möglichst umfassende Objektklärung vorzunehmen – spätere Überraschungen kommen noch von ganz alleine dazu. Die Objektaufnahme inklusive Mieterspiegel, Etagenplänen, AND-Planung und eine Ansprechpartner-Kontaktmatrix sind die Basis für einen reibungslosen Ausbau und das Management der „Baustelle“. NE4-Ausbau kann man nie zu 100% planen. Chaos (NE4-Ausbau) kann man nicht planen – Chaos muss man managen. Erfahrung ist dabei der beste Weg zur erfolgreichen Umsetzung. Verweigerte Zutritte zu Kellern und Wohnungen, Spezialsituationen in den Wohnungen, Kommunikationsprobleme mit Bewohnern, Brandschutzprobleme, Zeitmanagement etc. erfordern Improvisationstalent und Ruhe in der Umsetzung.
Jeder, der bereits Hausnetzmodernisierungen im bewohnten Bestand begleitet hat, weiß wovon dieser Absatz handelt. Zu diesen Situationen gibt es keine Handlungsempfehlungen oder Handreichungen in Powerpoint oder Word.
„Kommunikation ist Key“ lautet der Grundsatz, aber was tun, wenn es Sprachprobleme gibt, Briefkästen nicht geleert werden, Telefonnummern nicht verfügbar sind, die Endkunden nicht lesen können – und sei es nur, weil die Schrift zu klein erscheint…
Guter Rat ist teuer – denn Verzögerungen im Bau kosten Geld, sorgen für Irritationen und damit einhergehender Verärgerung bei den Bauausführenden und den Mietern. Bei der Schuldfrage und bei der Adressierung von Zusatzaufwand kämpfen Sie i. d. R immer gegen eine kollektive Verantwortungslosigkeit auf der Gegenseite an. Vieles, aber längst nicht alles, lässt sich vermeiden. Hinterher ist man immer schlauer – und dieses Wissen gilt es als Wissensvorsprung ins nächste Ausbauprojekt zu übertragen.
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Ausbaustufen • KPI
Zur Spezifikation unterschiedlicher Ausbaustufen bedient sich der Glasfasermarkt unterschiedlicher Terminologien. Zur Bestimmung, ob und wo ein Glasfaseranschluss eines Gebäudes möglich ist, dienen verschiedene „Fiber to..“-Terminologien:
FTTC = Fiber to the Curb – Hier ist ein Cluster von Gebäuden zentral an die sogenannte NE3 (das öffentliche Glasfasernetz) angeschlossen
FTTB = Fiber to the Building – Hier ist das Gebäude an das öffentliche Netz bereits angeschlossen; dh ein Glasfaseranschluss ist i. d. R im Keller vorhanden.
FTTH = Fiber to the Home – Hier ist bereits jede Wohn-/Geschäftseinheit zusätzlich zum Hausanschluss mit einer Glasfaserleitung angeschlossen.
ACHTUNG: Die bloße Verfügbarkeit des jeweiligen Anschlusses sagt nichts darüber aus, ob, wann und was für Dienste über diesen Anschluss bereits aktiv gebucht/genutzt werden können.
Damit korrespondierend arbeiten Netzbetreiber mit bestimmten KPIs (Key Performance Indikatoren) beim Ausbau des Glasfasernetzes. Es lohnt sich, diese Terminologien genau aufzuschlüsseln bzw. spezifizieren zu lassen:
Homes Passed (HP) Potentiell anschließbare Haushalte (großer Interpretationsspielraum)
Homes connected (HC) Angeschlossener Haushalt (sollte FTTH entsprechen)
Homes activated (HA) Betriebsbereite Haushaltsanschlüsse mit Dienste-Verfügbarkeit
Homes charged (HCH) Haushalte mit gebuchtem und bezahltem Dienst
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